Vom Wiederaufbau bis zur 40. Jubiläum
Nach Kriegsende wurde 1945 wieder begonnen. Auf Anregung der Herren Wimmer und Horn rief damals Herr Gleich, als 1. Vorstand, den Sportverein erneut ins Leben. Die alten Mitglieder wurden gerufen und alle kamen. Obwohl versucht worden war, die Ausübung aller Sportarten im TSV wieder aufzunehmen, überlebte nur die Fußballabteilung. Sie begann 1946 in der A-Klasse. Der Sportplatz wurde nochmals nach Norden und Westen erweitert. Unter ihrem nunmehrigen „Motor" Anderl W e i n schaffte die erste Mannschaft den Aufstieg in die Kreisklasse, fiel wieder heraus, erreichte ihn nochmals. Im Mai 1945, nach Beendigung des Krieges, war, ähnlich wie 1933, wieder einmal „alles am Boden zerstört". Im Leben des Volkes, wie im Leben des Einzelnen, musste wieder von vorne begonnen werden. Die Zeit der Militärregierung, des „Schwarzen Marktes" und der Währungsreform war da. Schlecht wie diese Zeit, wie das Papier, auf dem das erste Protokoll am 8. Mai 1947 durch Albert Stroh aufgezeichnet wurde. Der Verein zählte nach der Wiedergründung bereits 260 Mitglieder. Als typisches Zeichen der Zeit weist das Protokoll auf, dass die Dressfrage „wegen ungünstigen Wirtschaftsverhältnissen" nicht gelöst werden konnte und dies trotz eines Kassenbestandes von 6000 Reichsmark. Bei den Spielen wurde erstmals eine „Platzpolizei" aufgestellt. Bereits 1947 befasste man sich wiederum mit dem Thema Platzvergrößerung. Eine außerordentliche Versammlung wurde auf Anordnung der Militärregierung einberufen, nachdem „Amnestierte" keine führenden Posten innehaben durften. Die Bildung einer Boxstaffel wurde ins Auge gefasst, jedoch ließ sich dieser Gedanke nicht realisieren. Eine Abänderung des Vereinsnamens in „FC Regensburg-Nord" oder „Sportverein Nord" wurde in Erwägung gezogen, aber nicht durchgeführt. In die Währungsreform am 20. Juni 1948 ging der TSV Kareth-Lappersdorf mit einem Kassenstand von 8393 Reichsmark. Infolge der Währungsumstellung entstand eine bedrohliche Situation für den Verein, nachdem die Frage der Platzerweiterung keinesfalls abgeschlossen war. Zur Finanzierung beschloss man „Bausteine", um 50 Pfennig pro Stück, zu verkaufen. Nun wurde die Frage der Beschaffung von Fußballschuhen zum Problem, nachdem kein Geld dafür vorhanden war. Aus den Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass der Besuch außerordentlichen Mitgliederversammlung 20 Tage nach der Währungsreform sehr mäßig war, „was auf die momentane Geldknappheit im Allgemeinen schließen lässt". Der Mitgliederstand fiel 1949 auf 167 zurück. Der Kassenbestand betrug nun 200 DM. Wegen Geldknappheit wurde der Antrag des Platzwartes Schindler abgelehnt, den Kauf oder die Pacht eines Feldstückes an der westlichen Längsseite des Sportplatzes durchzuführen. Das war ein Beschluss, den wir heute noch bedauern, denn in den nachfolgenden Jahren tauchte immer wieder die leidige Frage „Problem Sportplatz" auf. Zu allem Überfluss zeigten sich in diesem Jahr auch noch Spaltungserscheinungen zwischen Kareth und Lappersdorf, die aber in der Sitzung am 9. Mai 1949 beigelegt werden konnten. Leo Hopfengärtner als neugewählter Kassier erklärte, dass die Kasse auf dem „Nullpunkt" stehe. Trotzdem gelang es, das Spielfeld um 5 Meter zu verbreitern. Als erste Spende einer Gemeinde gingen 50 DM aus Lappersdorf ein. Die Alte-Herren-Mannschaft musste mangels Fußballschuhen, Dreß usw., aus dem Spielbetrieb zurückgezogen werden. Schlechte Zeiten waren für den Verein angebrochen. – Doch schon zwei Jahre später (1951) erhielt die erste Mannschaft neue Spielerhemden mit Rückennummern. Der Kassenbestand betrug 1006 DM. Pausenlos wurde 1950 um die Verlängerung des Pachtvertrages für das Spielfeld verhandelt. Im April 1951 wurde Standardverteidiger Anton Beck für sein 250. Spiel geehrt. Im Spieljahr 1950/51 wurde erstmals der Aufstieg von der A-Klasse in die Kreisliga Oberpfalz geschafft. Noch allen wird das Sommernachtsfest bei der Aufstiegsfeier in Erinnerung sein. Die Zeiten wurden besser und man erhöhte den Beitrag auf monatlich 80 Pfennig. Das Jahr 1952 sah die Fertigstellung das Kabinen und Waschräume. Die Verhandlungen um den Pachtvertrag zogen sich nun schon 2 Jahre hin und immer noch wurde keine Einigung erzielt. Damals tauchte auch bereits der Gedanke auf, zu Trainingszwecken eine Beleuchtungsanlage zu errichten. Aber erst 1966 konnte das in die Tat umgesetzt werden. 1953 errangen die Schüler die Stadtmeisterschaft. Die erste Mannschaft konnte sich in der Bezirksklasse fünf Jahre halten und stieg dann 1955/56 wieder ab. Im Spieljahr 1961/62 schaffte unsere Elf wiederum den Aufstieg in die Bezirksliga und konnte sich dort mit wechselndem Erfolg bis jetzt den Klassenerhalt sichern.
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